Alarmierend, aber wahr: Wenn das Führungsgebaren mehr Schrecken als Inspiration verbreitet, ist es Zeit, genauer hinzuschauen. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass 85 Prozent der deutschen Unternehmen von Führungsstilen betroffen sind, die das Potenzial haben, sowohl das Wohlbefinden der Mitarbeiter als auch die Unternehmensleistung negativ zu beeinflussen. Doch wie manifestiert sich dieses Problem genau, und was kann dagegen unternommen werden? Die Erkenntnisse, basierend auf 37.308 Bewertungen und 3.725 Kommentaren auf Kununu, malen ein klares Bild der Lage: In 85 Prozent der untersuchten 148 Unternehmen wird ein Führungsverhalten beobachtet, das dem Arbeitsklima und der Leistungsfähigkeit der Unternehmen schadet.
Die Forschung, durchgeführt von einem Team der Universitäten Bielefeld, Berlin und Trier, zeigt auf, dass Unternehmen mit regelmäßig toxischem Führungsverhalten signifikant schlechter bewertet werden. Solche Firmen erhielten durchschnittlich eine Bewertung von 3,3, verglichen mit 3,5 bei Unternehmen, bei denen dieses Verhalten seltener auftritt. Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herabsetzen, anbrüllen oder missachten, schaffen eine Umgebung der Unzufriedenheit und des Stresses, die letztendlich zu einer reduzierten Arbeitsleistung und einer schwächeren Bindung an das Unternehmen führen kann.
Die Untersuchung zeigt auch, dass toxische Führung sowohl in Familien- als auch in Nicht-Familienunternehmen ähnlich verbreitet ist, jedoch in Familienunternehmen tendenziell weniger Schaden anrichtet. Dies könnte darauf hindeuten, dass familiäre Strukturen bis zu einem gewissen Grad als Puffer gegen die extremsten Auswirkungen schlechter Führung wirken können.
Wenn das in deutschen Unternehmen wirklich so ist, dann wird es höchste Zeit, dass Unternehmen die Diskrepanz zwischen dem glänzenden Bild ihrer Führungsleitbilder und der rauen Wirklichkeit erkennen und aktiv angehen. Prof. Dr. Christina Hoon und Yenia Zaba betonen, dass eine offene Feedbackkultur entscheidend ist. Nur durch transparente Kommunikation können Missstände effektiv adressiert und behoben werden. Es reicht nicht, einzelne Führungskräfte auszutauschen; es bedarf einer grundlegenden Veränderung der Unternehmenskultur, in der ethisches Verhalten und gegenseitiger Respekt nicht nur erwartet, sondern gelebt werden.
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